Die Vereinsfahne

Vereinsfahne Vorderseite
Vereinsfahne Vorderseite

 

Nicht unerwähnt bleiben darf unsere Schützenfahne. Sie ist älter als die Bruderschaft und hat schon Geschichte hinter sich. In den 20iger Jahren wurde sie vom hiesigen Jungmännerverein angeschafft. Als Symbol trägt sie auf der einen Seite die Pfarrkirche Helden und auf der anderen Seite einen jungen Mann in kniender Haltung auf einem Ackerfeld vor der Gottes Mutter. Der Strahlenkranz der Himmelskönigin wird symbolisiert durch die aufgehende Sonne, landwirtschaftliche Attribute sind Beigaben des die Hände faltenden und damit betenden Jungmannes. In einem kleinen Stückchen dieser gerade beschriebenen Seite ist gewollt oder ungewollt die Farbzusammenstellung schwarz-rot-gold.

 

 

Vereinsfahne Rückseite
Vereinsfahne Rückseite

 

 

Die Blut- und Bodentheorie und der Ideologie des Nationalsozialismus entsprach natürlich in keiner Weise der betende und bittende Jungmann. Er, der Nationalsozialismus, schaffte ja alles aus eigener Machtvollkommenheit. Bei der Gleichschaltung durch das NS-Regime wurde sodann auch der Jungmännerverein Helden aufgelöst. Eine Herausforderung besonderer Art waren, wie konnte es anders sein, die Farben Schwarz – Rot – Gold auf der Vereinsfahne. So ist es nicht verwunderlich, dass eines Tages zwei SA-Leute diese Fahne, die in der Kirche ihren Platz hatte, herausholten. Nur dem energischen Eingreifen des damaligen Pfarrverwesers Jeibmann, der mit Hausfriedensbruch, Kirchenraub usw. bei den zuständigen Stellen argumentierte und diesen Diebstahl auch in der Öffentlichkeit publik machte, ist es zu verdanken, dass diese Fahne zurückgegeben wurde.

 

Nicht lange währte es, da wurde besagte Fahne erneut aus der Kirche entwendet. Doch bei dieser Gelegenheit von solchen Männern, nämlich Egon und Josef Hesse aus Rieflinghausen, die diese Fahne vor dem Zugriff der braunen Machthaber endgültig in Sicherheit brachten. Trotz eifrigsten Nachspürens, trotz vieler Verhöre und Drohungen durch die Kriminalpolizei gegenüber dem nachfolgenden Pfarrers Huckestein blieb die Fahne unauffindbar. In einem sorgsam gehüteten Versteck bei dem vorhin erwähnten Landwirt Egon Hesse in Rieflinghausen überdauerte sie wohlbehalten das „Tausendjährige Reich“.

 

Zum 55. Schützenfest im Jahre 2003 wurde eine neue Fahne angeschafft. Genau nach dem Muster der alten Fahne, fertigte uns die Bonner Fahnenfabrik diese an. Im Schützenhochamt wurde die Fahne von Pastor und Präses Michael Lütkevedder feierlich geweiht. Die alte Fahne bekam ihren Platz in einer neuen Vitrine rechts neben dem Halleneingang und bleibt somit immer zugegen.